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Ilka Peter

Achtsamkeit mit Pferd

Der Begriff "Achtsamkeit" ist in aller Munde. Aber was bedeutet Achtsamkeit eigentlich genau? Der aktuellen Wikipedia Eintrag bezeichnet Achtsamkeit als: "... einen Zustand von Geistesgegenwart, indem ein Mensch hellwach die gegenwärtige Verfasstheit seiner direkten Umwelt, seines Körpers und seines Gemüts wahrnimmt, ohne von Gedankenströmen, Erinnerungen, Fantasien oder starken Emotionen abgelenkt zu sein, ohne darüber nachzudenken oder diese Wahrnehmung zu bewerten..."

Achtsamkeit bedeutet also im Hier und Jetzt zu sein, und zwar nicht nur körperlich, sondern auch mental, ohne zu bewerten.

Ein gute Achtsamkeitsübung, auch für Einsteiger, kann es sein, sich einfach nur einige Momente auf den eigenen Atem zu konzentrieren und dadurch Distanz zu seinem Kopfkino zu schaffen. Oder bei einem Spaziergang im Wald innezuhalten und die "Stimmen des Waldes" wahrzunehmen.


Bei der Achtsamkeit mit Pferd konzentriert sich der Mensch vollkommen auf das Tier. In diesem Moment ist der Mensch im Hier und Jetzt.

Dazu kommt, dass das Pferd sicher eine besondere Rolle für uns Menschen spielt. Pferde vermitteln Schutz, Zuversicht und Vertrauen. Sie sind groß, stark, warm und vermitteln Halt und Selbstvertrauen. Zudem spiegeln sie den Menschen und trainieren somit unsere „Social Skills“, wie Motivation, Empathie, Wahrnehmung und Optimismus.

All diese Eigenschaften der Mensch-Tier-Beziehung haben sich in der gemeinsamen Co-Evolution von Menschen und Pferden die letzten 5.000 Jahre entwickelt.

Darüber hinaus wirken zusätzlich unbewusst Wirkungsfaktoren wie die Biophilie-Hypothese, die Du-Evidenz und die Aktivierung des Oxytocin-Systems positiv auf unsere Wohlbefinden ein.


Eine schöne Achtsamkeitsübung mit Pferd könnte also sein, den Atem des Pferdes zu beobachten, mit einer Hand zu spüren und sich völlig darauf einzulassen. Oder einen Spaziergang mit Pferd zu unternehmen und dabei die Bewegungen des Pferdes und des eigenen Körpers wahrzunehmen, in Kommunikation mit dem Pferd zu treten und seine eigene Körpersprache und deren Wirkung auf meinen Begleiter zu spüren (Aus diesem Grund biete ich in diesem Jahr neu auch pferdegestützte Wanderungen an).


Ich selbst habe mich intensiv mit meinen drei Pferden beschäftigt. Viel beobachtet, gemeinsam mit ihnen geatmet, innegehalten, nachgespürt und berührt. Dabei habe ich meine Pferde sehr gut kennenlernen dürfen.


Auch an welchen Körperstellen des jeweiligen Tiers eine Berührung nicht angenehm ist. Denn selbstverständlich haben auch Pferde Verspannungen oder sind auf einer Seite unbeweglicher. In diesem Zuge habe ich mich mit der Biomechanik und den Faszien des Pferdes (und auch mir) intensiver beschäftigt. Aus diesem Grund habe ich auch letzten Herbst einen Faszien Workshop für Pferde von Peter Scholten (https://www.senmotic-wiesbaden.de) besucht, den ich sehr empfehlen kann.





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